Unterausschuss Bürgerengagement hört Experten zu Sozialunternehmern

Sozialunternehmer sind nicht die innovativeren und besseren Problemlöser als Staat und Zivilgesellschaft, aber als Gegentrend zu etablierten Trägern und Strukturen machen sie beispielhaft auf neue Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme aufmerksam. Auf diesen gemeinsamen Nenner konnten sich die geladen Experten aus Wissenschaft und Praxis bei der Anhörung zum Thema Sozialunternehmen am 29.06.2011 im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement einigen. Wie die Geschäftsmodelle von Sozialunternehmern aussehen, werde zur Zeit noch erforscht, erläuterte Volker Then (Universität Heidelberg). Hier dürfe man jedoch nicht viel Neues erwarten, warnte Rolf Heinze (Universität Bochum) und verwies darauf, dass es schon immer Menschen gegeben habe, die neue Entwicklungen vorangetrieben hätten. Wohlfahrtsorganisationen, die heute als etablierter Träger kritisiert würden, so Heinze, seien bei ihrer Gründung vielfach innovative Vorreiter in ihrem Feld gewesen. Dass nicht nur der Staat sich für das Gute in der Gesellschaft verantwortlich fühlen dürfe, betonte Stephan Janssen (Universität Friedrichshafen), bezeichnete die Diskussion über Sozialunternehmer aber als “übermedialisiert”. Felix Oldenburg (Ashoka Deutschland) hob hervor, dass es darum ginge, innovative Ideen auch bis zur Serienreife und gesellschaftlichen Anwendung zu bringen. Hierzu wolle seine Organisation beitragen. Sozialunternehmern misst die Bundesregierung eine wichtige Bedeutung für soziale Innovationen zu. Dies hat sie in der Nationalen Engagementstrategie zum Ausdruck gebracht.

, Ausgabe 113 Juni 2011, Recht & Politik