Spiegel online: 182 Millionen für Demokratieförderung

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Die Bundesregierung hat für 2025 für Demokratieprojekte 182 Millionen Euro bewilligt. Darüber berichtete am 21. Januar 2025 Spiegel online. Das Programm „Demokratie! Leben!“ des Bundesfamilienministeriums unter Ministerin Lisa Paus wurde für acht Jahre bis 2032 verlängert. Eigentlich hatte die Ampel-Regierung die befristete Projektförderung auf eine dauerhafte Förderung umstellen wollen, konnte sich aber nicht einigen. In der neuen Förderperiode sollen Verschwörungsdenken und Hass im Internet adressiert werden und strukturschwache Regionen unterstützt werden. Wie Spiegel online auch berichtet, hat das Programm bisher seine Hauptzielgruppen erreicht und bei ihnen auch Wirkung erzielt. Doch der Bericht gibt auch Zweifel wieder: „Ganz anders sieht die frühere Ampelpartei FDP die Förderpläne der Ministerin“, heißt es, aus der FDP sei dem Programm Erfolglosigkeit attestiert worden.

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taz: Gemeinsinn, ein Etikettenschwindel?

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„Wer von Gemeinsinn redet, laboriert an einem nachgerade naiven Verständnis von Gesellschaft“, schrieb der Soziologieprofessor Armin Nassehi in einem Gastbeitrag im FUTURZWEI Magazin der tageszeitung (taz). Die Gesellschaft sei so heterogen, dass man sie eben nicht zusammenbringen könne. Nassehi stellt den Gemeinsinn in eine Kategorie mit „Nation“ und „Verfassungspatriotismus“, die er gleich mitverwirft. Gemeinsinn funktioniere nur unter ähnlich Gesinnten. Er setzt lieber auf Verfahren, mit denen sich unterschiedliche Interessen aushandeln lassen: „Interessant wird es doch erst dort, wo man nach zivilisierten Formen der Handlungskoordination und des Interessenausgleichs mit denen sucht, mit denen man nicht durch einen imaginierten Gemeinsinn, sondern eher im Modus des Aushaltens, der Toleranz dem eigentlich Nicht-Akzeptablen gegenüber (anderes muss man ja nicht tolerieren) und einer gepflegten sozialen Distanz und Indifferenz verbunden ist.“ Der Beitrag erschien am 31. Dezember 2024 unter dem Titel „Ein Etikettenschwindel“.

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FAZ: BSW gründet parteinahe Stiftung

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Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ will eine parteinahe Stiftung aufbauen und gründet dazu einen Verein namens „Stiftung für Frieden, Vernunft und Gerechtigkeit“. Das berichtete am 16. Januar 2025 Carlota Brandis unter dem Titel „BSW-Stiftung soll zur ‚Entmilitarisierung‘ forschen“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Auch andere parteinahe Stiftungen sind als Verein verfasst. Die BSW-Stiftung soll sich schwerpunktmäßig der Friedens- und Konfliktforschung widmen. Zu den Gründern gehören die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht und ihr Mann Oskar Lafontaine. Vorstände sollen der BSW-Politiker Jochen Flackus und der Rechtsanwalt Hans Haarmeyer sein. Auf staatliche Mittel kann die BSW-Stiftung erst hoffen, wenn das Bündnis zum dritten Mal nacheinander in Fraktionsstärke in den Bundestag eingezogen ist.

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Deutschlandfunk: Stiftung gegen Mietwucher in München

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Es gibt in München noch Vermieter, die ihre Wohnungen günstig vermieten und überdies ihre Immobilie nicht an Miethaie verkaufen oder vererben wollen. Eine Zeitlang konnten sie sie Genossenschaften überlassen, die sie dann weiterhin günstig vermieteten. Doch dann stiegen die Verkehrswerte der Wohnungen in München so drastisch an, dass die Genossenschaften nun Schenkungs- bzw. Erbschaftssteuer für die günstig vermieteten Wohnungen zahlen müssten, was auf die Mieten umgelegt werden müsste. Deshalb gründeten Münchner Genossenschaften die gemeinnützige Stiftung „Daheim im Viertel“, die die Wohnungen ohne die Steuerlast übernehmen kann. Sie lässt die Wohnungen dann von den Genossenschaften verwalten. Um das Problem des hoffnungslos überteuerten Münchner Wohnungsmarktes zu lösen, ist das Projekt allerdings zu klein. „Es ist bestenfalls eine Ergänzung zum kommunalen Handeln“, sagte Stiftungsvorstand Christian Stupka am 29. November 2024 im Deutschlandfunk, wo er in der Sendung „Deutschland heute“ im Interview „Gemeinnützige Stiftung bietet bezahlbaren Wohnraum an“ mit Jessica Sturmberg das Konzept erläuterte.

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Südwestpresse: „Fehlendes Engagement öffnet Einfallstore für Polarisierung“

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Viele Menschen engagieren sich, dennoch weist der Soziologe Dr. Holger Backhaus-Maul im Interview mit Gunther Hartwig in der Südwestpresse vom 23. November 2024 auf regionale Unterschiede hin: „Bemerkenswert ist in Ostdeutschland die relative gesellschaftspolitische Enthaltsamkeit im Engagement und die relativ schwache Ressourcenausstattung sowie die deutlich geringere Anzahl an Mitgliedern und Engagierten in Vereinen, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften sowie auch in von Bürgern selbstorganisierten Initiativen und Gruppen.“ Eine gefährliche Entwicklung, denn, so Backhaus-Maul: „In den Handlungspraxen des Engagements wird letztlich ausgehandelt, was diese Gesellschaft ist und was sie will, was ihre grundlegenden sozialkulturellen Werte und Normen sowie Strukturen und Verfahrensweisen sind. Wo organisiertes Engagement – andere sprechen von Zivilgesellschaft – fehlt, bieten sich Einfallstore für gesellschaftliche Polarisierung und Zersetzung.“ Das Interview erschien in der Printausgabe unter dem Titel „Empathie ist weit verbreitet“.

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Süddeutsche Zeitung: Die diskrete Spenderin MacKenzie Scott

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MacKenzie Scott, die Ex-Frau des Amazon-Gründers Jeff Bezos, spendet immer wieder Milliardenbeträge, ohne Aufheben davon zu machen. Wie Lea Hampel in der Süddeutschen Zeitung berichtete, ließ sie zuletzt im Herbst 2024 acht Milliarden US-Dollar an wohltätige Organisationen und Einrichtungen verteilen. „Das entspricht grob dem Haushalt des Bundesbauministeriums für 2023“, merkte Hampel an. MacKenzie Scott hatte 2019 nach ihrer Scheidung, die ihr ein Vermögen an Amazon-Aktien einbrachte, die „Giving Pledge“ unterzeichnet. Damit verpflichten sich Superreiche, zu Lebzeiten große Teile ihres Vermögens zu spenden. Scott unterscheide sich jedoch von anderen Geldgebern, so Hampel, denn: „Sie spendet unangekündigt. Ob sie den Geldsegen öffentlich machen, stellt sie den Empfängern frei.“ Die wenigen Informationen seien Absicht, um den wohltätigen Organisationen nicht die Aufmerksamkeit zu nehmen. Der Beitrag erschien am 19. November 2024 unter dem Titel „Warum diese Frau Milliarden für gute Zwecke spendet – und ein Geheimnis darum macht“.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/WIRTSCHAFT/MACKENZIE-SCOTT-PHILANTHROPIE-GEHEIMNIS-SPENDE-LUX.VWLQZUJBZYSXF1QXFNHEFF?REDUCED=TRUE

Süddeutsche Zeitung: Kurswechsel bei der Allianz-Foundation?

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Nachdem die Allianz Foundation, die Stiftung des Versicherungskonzerns Allianz SE, Ende Oktober 2024 ihre Vorständin Esra Küçük fristlos kündigte, traten die externen Mitglieder des Kuratoriums zurück und erklärten in ihrer Begründung, die Stiftung werde faktisch zu einer Konzerneinheit umgewandelt, wo die Gemeinnützigkeit zum Marketingtool und Steuersparmodell degeneriere. Das berichtete Jörg Häntzschel am 5. November 2024 in der Süddeutschen Zeitung. Mit großen progressiven Ambitionen sei die Foundation nach der Zusammenlegung der ehmals getrennten Umweltstiftung mit der Kulturstiftung gestartet, unterstützte Klimaschutz-NGOs, Menschenrechtsanwälte und Regimekritiker, schrieb Häntzschel. Die zurückgetretenen Kuratoriumsmitglieder seien überzeugt, dass dem Unternehmen die Arbeit der Stiftung etwa mit ihrer Kritik an Kunden der Allianz Versicherung aus der Automobilbranche zu riskant geworden sei. Häntzschel zitiert das Ex-Kuratoriumsmitglied Basil Kerski, Leiter des Europäischen Solidarnosc-Zentrums in Danzig, mit noch weitergehenden Überlegungen: „Hat der Konzern Angst bekommen, weil die Stimmung in Europa, in Deutschland sich ändert, weil wir plötzlich sehr populistische Parteien haben?“ Der Beitrag erschien am 5. November 2024 unter dem Titel „Keine Allianz fürs Leben“.

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ZDF: Nahaufnahmen zum Ehrenamt

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Gaffer, die Feuerwehreinsätze mit Reality-Spaß verwechseln, Bürgermeister, denen die Reifen aufgestochen werden: Wie gehen Ehrenamtliche damit um, wenn sie in ihrem Engagement angefeindet, beleidigt und mit Gewalt bedroht werden? Das ZDF sendete mit dem Beitrag „Ehrenamt – lohnt sich das?“ eine Nahaufnahme. „Wenn solche Dinge passieren, habe ich natürlich kein Interesse an diesem Ehrenamt“, sagt darin Jerome Saag, ehrenamtlicher Schiedsrichter aus Mönchengladbach, nachdem er bei seiner Tätigkeit verletzt wurde und mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus landete. Über ein Jahr pausierte er, ehe er zum Fußballplatz zurückfand. „Auf der anderen Seite sind Leute auch sehr dankbar dafür, dass sie die Möglichkeit bekommen zu spielen – und ohne Schiedsrichter funktioniert Fußball nicht“, sagt er. Zu Wort kommen in der Reportage auch eine ehrenamtliche Bürgermeisterin, die aufgegeben hat, zwei Menschen, denen die ehrenamtliche Leitung eines Sozialkaufhauses über den Kopf wächst, und Feuerwehrleute. Der Beitrag von Jessica Liss und Oliver Koytek wurde am 17. November 2024 gesendet.

WWW.ZDF.DE/DOKUMENTATION/ZDF-REPORTAGE/EHRENAMT-LOHNT-SICH-DAS-100.HTML

taz: „Ein Momentum für ein Thema kann ungeheuer schnell entstehen“

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Nach 20 Jahren blickte der Mitbegründer der Online-Kampagnen-Organisation Campact, Christoph Bautz, zurück auf die Anfänge, als Petitionen in Deutschland noch weitgehend unbekannt waren: „Über unsere erste große Kampagne gegen Nebeneinkünfte von Abgeordneten haben deshalb alle Medien berichtet“, erinnerte er sich im Interview mit der tageszeitung (taz). In der Gegenwart verzeichnet die Organisation Erfolge, sie habe 2024 35.000 Förderinnen und Förderer dazu gewonnen, so Bautz. Er bestätigte in dem Gespräch mit Erik Peter, dass die Erfolge der AfD ihn frustrierten. Doch habe er erlebt, dass sich gesellschaftliche Dynamiken schnell verändern können. Kamen 2018 zur Demo in Berlin anlässlich der Kohlekommission kaum Teilnehmende, waren vier Monate später im Hambacher Wald 50.000 Menschen zugegen und ein Jahr später brachte Fridays vor Future 1,4 Millionen auf die Straße. „Das zeigt mir: Ein Momentum für ein Thema kann ungeheuer schnell entstehen“, sagte Bautz. Das Interview erschien am 2. November 2024 unter dem Titel „Engagieren macht einen Unterschied“.

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Süddeutsche Zeitung: Berlin benennt Platz nach Stifterpaar Arnold

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„Öder Ort, guter Name“ betitelte am 4. November 2024 die Süddeutsche Zeitung eine Geschichte über das Tiergartenviertel in Berlin und den Stifter Eduard Arnold. Wo heute Philharmonie, Gemäldegalerie, Neue Nationalgalerie und andere Kulturbauten stehen, residierten vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten wohlhabende, teils jüdische Bürgerinnen und Bürger. Darunter Eduard Arnold, reich geworden durch wohlhabende Vorfahren und durch den Handel mit schlesischer Steinkohle. Unter anderem stiftete er zusammen mit seiner Frau Johanna die Villa Massimo in Rom, tätigte Ankäufe und Schenkungen für die Staatlichen Museen und war Mitbegründer der heutigen Max-Planck-Gesellschaft. Nach dem Ehepaar wurde am 5. November 2024 der Platz vor der Gemäldegalerie benannt – der Anlass für die Berichterstattung von Peter Richter. Ein QR-Code zur Geschichte des Viertels und seiner Bewohner solle noch in den Boden eingelassen werden, so Richter. Er schrieb dazu: „Das scheint umso gebotener, als nach Fertigstellung des mittlerweile in ‚berlin modern‘ umgetauften ‚Museums des XX. Jahrhunderts‘, vulgo ‚Kulturscheune‘, exakt dieser Platz möglichst von jungem, internationalen Kunstbetriebsvolk belebt werden soll, dem es an diesem Geschichtsbewusstsein ja nun einmal oft erschreckend mangelt.“

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Tagesspiegel: „Wir bieten eine Struktur“

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„Engagiert Euch! Bringt Euch ein!“ So gab im Interview mit dem Tagesspiegel Andrea Grebe den Grundgedanken der Bürgerstiftung Berlin wieder, deren Vorstandsvorsitzende sie ist. Die rund 500 ehrenamtlich bei der Bürgerstiftung Engagierten hielten Demokratieworkshops in Schulen Kindertagesstätten der Stadt ab oder führten physikalische Experimente vor, andere engagierten sich mit Lesebesuchen in Seniorenheimen, sagte sie. „Wir bieten eine Struktur, in der man sich etwa wöchentlich oder alle zwei Wochen einbringt“, so Grebe. Die Grundidee der Bürgerstiftung sei, dass sich Menschen aus der Mitte der Gesellschaft zusammentun, um etwas zu bewegen. Das Interview führte Rolf Brockschmidt. Anlass war das 25-jährige Jubiläum der Bürgerstiftung Berlin. Das Interview erschien am 25. Oktober 2024 unter dem Titel „Wer sich engagiert, bekommt Wertschätzung zurück“.

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Jüdische Allgemeine: Stolperstein-Spenden und die Frage der Zweckentfremdung

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Nachdem in der sächsischen Kleinstadt Zeitz am Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel zehn Stolpersteine aus den Gehwegen herausgerissen wurden, kamen über 50.000 Euro an Spenden für neue Steine zusammen – weit mehr als erwartet und benötigt. Aufgerufen hatte der Burgenlandkreis und als Zweck den Ersatz der Steine und vorsorglich als weiteren Empfänger das Simon Rau Zentrum in Weißenfels genannt. Wie am 22. Oktober 2024 Ralf Balke in der Jüdische Allgemeinen berichtete, plant der Landkreis jedoch im Nachhinein, das Geld von einer Jury verteilen zu lassen. „Das wirft einige Fragen auf“, schreibt dazu Ralf Balke. „Denn von einer Jury und weiteren Empfängern ist in dem Spendenaufruf kein einziges Wort zu lesen. Überhaupt wundert man sich, warum immer noch um Spenden geworben wird, obwohl bereits mehr als das 40-fache an Geld, das benötigt wird, um neue Stolpersteine zu legen, gespendet wurde.“ Müssten die Spenden zurückgezahlt werden? Das hängt von den Spendenden ab, lässt die Antwort eines von Balke befragten Juristen vermuten. Der Beitrag erschien unter dem Titel „Landkreis will Stolperstein-Spenden zweckentfremden“.

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Kölner Stadtanzeiger: NRW errechnet Ehrenamt im Wert von 20 Milliarden Euro

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Mehr als 54 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Nordrhein-Westfalens (NRW) engagieren sich ehrenamtlich. Hochgerechnet kämen pro Jahr 20,9 Milliarden Euro zusammen, wenn man ihre Arbeit mit dem Mindestlohn vergüten würde. Das gibt der Ehrenamtsatlas an, den die Landesregierung NRW im Oktober 2024 vorgestellt hat. Der Kölner Stadtanzeiger berichtete über die Ergebnisse und stellte Menschen vor, die sich engagierten, beispielsweise die eine Kosovarin, die sich um Migrantinnen und Migranten aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien kümmert und bei Sprachproblemen übersetzt. Der Beitrag „Die Arbeit der Freiwilligen entspricht einem Wert von 20,9 Milliarden Euro pro Jahr“ von Detlef Schmalenberg und Eva-Maria Zumbé ist am 23. Oktober 2024 erschienen.

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FAZ: Wovon die Nobelstiftung die Nobelpreisgelder bezahlt

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Jedes Jahr verleiht die Nobelstiftung in Stockholm die Nobelpreise. Wie hoch sie dotiert sind, schwankt, denn es hängt von den Einnahmen der Stiftung ab. Wo diese das Geld hernimmt, beleuchtete Piotr Heller in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 4. Oktober 2024 unter dem Titel „Anlagetipps aus Schweden“. Nach dem Vermächtnis des Stiftungsgründers Alfred Nobel war die Nobelstiftung gehalten, in Staatsanleihen oder Immobilien zu investieren. „Doch diese Anlagestrategie ging offenbar nicht auf – zumindest, wenn man die Höhe der Preisgelder als Indikator nimmt. Diese wurde von Jahr zu Jahr geringer“, schrieb Heller. Inflationsbereinigt sanken die Preisgelder zeitweise auf rund 3 Millionen schwedische Kronen. Es brauchte eine Gesetzesänderung in den Fünfzigerjahren, um die Erträge wieder zu steigern. Damit fanden auch die Preisgelder zum ursprünglichen Niveau zurück. Aktuell liegen sie bei 11 Millionen Kronen pro Kategorie, das entspricht knapp 970.000 Euro.

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Spiegel online, tagesschau.de: Friedensnobelpreis und Alternative Nobelpreise verliehen

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Der Friedensnobelpreis 2024 würdigt das Engagement der japanischen Friedensorganisation Nihon Hidankyo: Sie setzt sich für eine atomwaffenfreie Welt ein. Die Entscheidung, über die unter anderem die Tagesschau auf ihrem Portal berichtete, wurde am 11. Oktober 2024 bekannt gegeben. Nihon Hidankyo wurde 1956 von Überlebenden der Atombombenabwürfe der USA auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki gegründet. Neben ihrem Einsatz für Abrüstung fordert sie auch Entschädigungen und Unterstützung für die Opfer der Abwürfe.

Zuvor waren am 3. Oktober 2024 die Gewinner der sogenannten Alternativen Nobelpreise bekannt gegeben worden, das sind die Award der Right Livelihood Stiftung. Sie gehen an die philippinische Menschenrechtsaktivistin Joan Carling, die sich für die Rechte Indigener in Asien einsetzt, an den palästinensischen Menschenrechtsaktivisten Issa Amro, der für friedlichen Widerstand gegen die israelische Besatzung im Westjordanland kämpft, die Umweltaktivistin Anabela Lemos, die sich gegen ausbeuterische Bauvorhaben großer Konzerne und Vertreibungen einsetzt, sowie an das Investigativrecherche-Team Forensic Architecture aus Großbritannien, das mit Open-Source-Intelligence und vielen anderen Quellen gegen Fake News kämpft. Über die Preisträger berichtete unter anderen Spiegel online.

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Süddeutsche: Umstrittene Wahlhilfe von Campact

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Die Kampagnenorganisation Campact e.V. hat in Brandenburg, Thüringen und Sachsen mit Spenden und Wahlwerbung SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Freie Wähler und ihre Kandidaten bei den Landtagswahlen 2024 unterstützt. Damit ist die Organisation in die Kritik geraten, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Da Campact in den einzelnen Bundesländern nur jene Parteien bzw. Kandidaten unterstützte, die Chancen auf Einzug in den Landtag hatten, seien den anderen aus dem Mitte-Links-Spektrum Stimmen abgezogen worden, hieß es etwa von der Linken in Sachsen, deren Direktkandidat dort den Einzug in den Landtag verfehlte. Andererseits wurde die Unterstützung insgesamt kritisiert. Die Organisation hielt wahlstrategische Gründe entgegen und verwies auf Aufrufe von Gewerkschaften für die SPD oder aus Kirchenkreisen für die CDU in früheren Zeiten. Den Artikel mit dem Titel „Wie viel Einmischung verträgt die Demokratie?“ verfassten Johannes Bauer und Christoph Koopmann. Er erschien am 27. September 2024.

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Handelsblatt: Stiften leicht gemacht mit Online-Stiftungsfonds

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Stiften mit Stiftungsfonds und somit ohne bürokratischen Aufwand: Dieses Konzept, das bereits in vielen Bürgerstiftungen umgesetzt wird (bürgerAktiv berichtete im Fokus September 2024 ), hat sich das Stiftungs-Start-up Bcause zueigen gemacht. Im Handelsblatt vom 2. Oktober 2024 berichtete Anja Müller darüber unter dem Titel „Warum die Jägermeister-Familie in ein Stiftungs-Start-up investiert“. Bcause, selbst eine gemeinnützige Treuhandstiftung, nimmt als Online-Plattform Spenden entgegen, die als Stiftungsfonds für gemeinnützige Zwecke investiert werden können. Man kann Organisationen und Events unterstützen. 4,2 Millionen Euro kamen in einer aktuellen Finanzierungsrunde zusammen, investiert unter anderem aus der Unternehmerfamilie Mast, die hinter „Jägermeister“ steht. Müller zitiert den Stiftungsberater Mark Binz: Die Idee der Online-Stiftung sei weder neu noch innovativ, sie „trägt aber dem Zeitgeist Rechnung, erschließt damit neue Spender und ist von daher zu begrüßen“.

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Badische Zeitung: Bürgerforum als Hinweisgeber der stillen Mehrheit

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Ein Volksantrag und Druck aus allen Parteien bewegte die Landesregierung Baden-Württembergs dazu, Gesetzesänderungen für das neunjährige Gymnasium (G9) auf den Weg zu bringen. Dabei wurde mit einem Bürgerforum gearbeitet. In ihrem Artikel „G8 oder G9 in Baden-Württemberg: Wenn die stille Mehrheit durch ein Bürgerforum mitredet“ in der Badischen Zeitung vom 28. August 2024 zitierte Tanja Wolter einen begeisterten Teilnehmer mit den Worten: „Eine stärkere Stimme kann ich als Bürger nicht haben.“ In einem Abgleich der Empfehlungen aus dem Forum und der dann vom Kabinett beschlossenen Bildungsreform habe die Landesregierung mehrere Übereinstimmungen festgestellt, darunter auch Sprachförderung, so Wolter. „Zwar gaben dafür die schlechten Ergebnisse vieler Schüler-Vergleichstests den Ausschlag. Es zeigt aber, dass Politik und Bürgermeinung hier übereinstimmen“, schrieb sie. Sie zitierte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch, das Forum sei „die Premiumklasse der Bürgerbeteiligung“, aber kein Selbstzweck. Es gehe um Hinweise aus der stillen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger und dass Menschen mit der Demokratie zufriedener seien, wenn sie gefragt würden.

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Süddeutsche Zeitung: Joggen als Ehrenamt?

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„Kann ich überhaupt etwas, das jemand braucht“: So beschrieb im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die Soziologin Doris Rosenkranz die Ausgangslage bei jungen Menschen, die an ihrer Eignung zum Ehrenamt zweifeln. Sie gab die Antwort selbst: „Service Learning ist etwa für eine Neuntklässlerin eine Möglichkeit, diese Frage zu beantworten.“ In dem Interview riet Rosenkranz zu besserer Betreuung ehrenamtlicher und zeitgemäßeren Angeboten. Mit Blick auf den kommenden Freiwilligensurvey, dessen Veröffentlichung für 2025 erwartet wird, mahnte sie zu präziser Datenerfassung. So sei nicht jedes Mitglied eines Sportvereins schon ehrenamtlich engagiert: „Wer ist aktiv, weil der dort joggen gehen kann, und wer ist aktiv im Sinne eines Ehrenamts?“ Rosenkranz ist Professorin an der TH Nürnberg, Sprecherin der Hochschulkooperation Ehrenamt und Sachverständige im Ethikrat Bayern. Das Interview „Es ist ein Mythos, dass sich früher Menschen stärker eingebracht haben“, das am 1. September 2024 erschien, führte Johann Osel.

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rnd: E-Sport wieder nicht gemeinnützig

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„Es sind zwei Wörter, die fehlen, aber entscheidend sind: ‚und E-Sports‘“ – die beiden Wörter fehlen im Entwurf des Jahressteuergesetzes, schrieb Manuel Liu in seinem Bericht „Gemeinnützigkeit des E-Sports: Ampel spielt auf Zeit, Verbände drängen das das Bundesfinanzministerium“ für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd). Die Gemeinnützigkeit für E-Sport einzuführen, steht im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Die Verantwortung dafür, dass sie im Entwurf für das Jahressteuergesetzes nicht auftaucht, den das Bundesfinanzministerium im Juli 2024 vorlegte (bürgerAktiv berichtete), schieben sich die Koalitionäre nun gegenseitig zu, erfuhr Liu, als er bei den Politikerinnen und Politikern nachfragte. Sein Bericht erschien am 24. August 2024.

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rbb24: Unternehmen sollten Werte kommunizieren

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Einen sechsstelligen Aufgangsrückgang habe er verzeichnet nach dem Aufruf an seine Beschäftigten, nicht die AfD zu wählen: Das vermeldete der Unternehmer Reinhold Würth aus seinem Montagetechnikunternehmen in Brandenburg, wie Anja Dobrodinsky am 28. August 2024 im Sender rbb24 berichtete. In ihrem Beitrag „Politisches Engagement von Unternehmen – Pro und Contra“ ließ sie den Sprecher des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) mit dem Hinweis zu Wort kommen, die Wohnungseigentümer seien auf gutes Zusammenleben in Kiezen und Quartieren angewiesen. Der Verband ist einer von mehreren Dutzend Unternehmen und Organisationen, die sich der Kampagne „Brandenburg zeigt Haltung“ angeschlossen hatten. Der Dresdner Betriebswirtschaftsprofessor Markus Scholz empfahl Unternehmen in dem Beitrag, gemeinsam mit ihren Beschäftigten Unternehmenswerte zu erarbeiten und zu kommunizieren und darauf zu achten, dass die öffentlich geforderte Demokratie auch im Unternehmen praktiziert werde.

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Sächsische Zeitung: „Sachsen-Kompass“ – Wer sich in Bautzen engagiert und wofür

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Nachbarschaftshilfe liegt im Trend, Flüchtlingshilfe weniger: Dieses Engagementszenario zeichnen die Befragungsergebnisse des „Sachsen-Kompass“ für den Landkreis Bautzen. Von 1690 Befragten waren 43 Prozent in der Nachbarschaftshilfe aktiv, 30 Prozent im Sportverein und nur fünf Prozent in der Hilfe für Geflüchtete. Die Daten des „Sachsen-Kompass“ mit Aussagen über die Wünsche der sächsischen Bürgerinnen und Bürger für Sachsen wurden von der Sächsischen Zeitung und der Leipziger Volkszeitung erhoben. Sachsenweit beteiligten sich 23.000 Menschen. In der begleitenden Berichterstattung schrieb Tim Ruben Weimer über die Engagierten in Bautzen, Flüchtlingshelfer würden als „Gutmenschen“ und „Nestbeschmutzer“ gelten, weil sie angeblich Straftätern helfen würden. Der Rückgang werde jedoch auch auf Mühsal mit Behörden zurückgeführt sowie auf psychische Belastungen etwa durch Abschiebungen und den Rückgang staatlicher Förderungen, die mehr Arbeit für das Ehrenamt bedeuteten. In der Gesamterhebung des „Sachsen-Kompass“ hatten auf die Frage „Was sollte sich in Sachsen am dringendsten ändern“ mit 44 Prozent die meisten Menschen das „gesellschaftliche und politische Miteinander“ genannt, gefolgt von Bildung (41 Prozent) und Migration/Integration (39 Prozent).

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Süddeutsche Zeitung: Jugendbeteiligung hängt an gutem Willen

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Ob junge Menschen mit ihren Anliegen in der Kommunalpolitik gehört werden, hängt zu oft vom guten Willen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ab, meint die Münchner Professorin für Politikwissenschaft, Eva Feldmann-Wojtachnia. Das war in der Süddeutschen Zeitung vom 29. August 2024 unter dem Titel „Junge Menschen haben immer Engagement, völlig egal, wo sie leben“ zu lesen. Die Autoren Thomas Balbierer und Sara Rahnenführer fanden engagierte junge Menschen in Wunsiedel und Gersthofen, die sich für Sportanlagen, Konzerte und Ausflüge einsetzen. „Auch große Themen können mitgestaltet werden“, so die Autoren. Allerdings gebe es in den über 2000 Gemeinden Bayerns nur rund 90 aktive Jugendvertretungen, vor allem im Großraum München, Augsburg und Ingolstadt.

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Nordkurier: Faeser bei der DSEE

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Einen Vor-Besuch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser nutzte die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) in Neustrelitz, um ihre Arbeit und ihre Projekte zu präsentieren, mit denen sie Organisationen und Engagierte unterstützt und fördert. Im Nordkurier schrieb Maria Häfer unter dem Titel „Besuch von Faeser in Neustrelitz stößt nicht bei allen auf Begeisterung“ über den von protestierenden Bürgern beeinträchtigten Besuch. Sie zitierte auch den Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Stefan Nährlich: Er hatte 2019 vor einen gravierenden Missverhältnis zwischen Personalkosten und tatsächlicher Engagementförderung bei der DSEE gewarnt. Die heutigen Zahlen widerlegten zwar die Befürchtungen, so Häfer. Doch schrieb sie auch: „Eine wirkliche Einordnung diesbezüglich seitens der Ministerin oder der DSEE erfolgte im Rahmen des Protokoll-Termins freilich nicht.“ Die Ministerin ist Stiftungsratsvorsitzende der vom Bund als Stiftung öffentlichen Rechts gegründeten DSEE.

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Frankfurter Rundschau: Online-Ehrenamt – mehr Schein als Sein

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Wie geht digitales Ehrenamt? Danach fragte unter dem Titel „Ortloses Ehrenamt“ die „Update“-Kolumnistin Kathrin Passig in der Frankfurter Rundschau. Beim Durchforsten von Ehrenamt-Suchportalen stieß sie zwar hier und da auf Rubriken wie „Digitale Angebote“, „ortsunabhängig“ oder „remote/online“. Dahinter lauerte jedoch die Enttäuschung. „Leider bedeutet ein Eintrag in dieser Rubrik aber oft nur ‚Unseren Verein gibt es an mehreren Orten‘ nämlich in den Gemeinden Unter- und Oberschnarchhausen, ‚und wir konnten uns nicht so richtig entscheiden, wo wir ihn eintragen sollen‘. Gesucht werden dann ‚Mithilfe beim Dorfcafé‘ oder Menschen, die Vogelnistkästen pflegen, und Nistkästen hängen traditionell nicht im Internet, sondern an einem ganz konkreten Baum, wahrscheinlich am anderen Ende Deutschlands“, schimpfte Passig und fuhr unversöhnlich fort: „Auch wenn sich eine ortlose Beteiligungsmöglichkeit in einer langen Liste mit ortsgebundenen Tätigkeiten versteckt, sagt das den potenziellen Freiwilligen schon, dass die Beteiligung von zu Hause aus bei diesem Projekt schwierig werden wird. Wahrscheinlich gibt es alle wichtigen Informationen dann eben doch nur an jedem zweiten Freitag im Dorfcafé.“ Die Kolumne erschien am 17. August 2024.

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