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Michael Neumann

Die Zeit: „Wir suchen Seelen“

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„Wir suchen keine Leichen, wir suchen Seelen“: Das sagt Olexij Jukow, einer der Freiwilligen in der Ukraine, die auf den Schlachtfeldern des Krieges nach den Überresten der getöteten Menschen suchen, um sie zu bergen. Wenn der Körper keine Ruhe finde, finde die Seele sie auch nicht, so Jukow. Manchmal sind die Leichen vermint. Wolfgang Bauer hat Angehörigen der Freiwilligenorganisation „Schwarze Tulpe“ begleitet und für die ZEIT eine Reportage über sie verfasst. Sie hat den Titel „Söhne und Väter, keine Feinde“ und ist am 7. August 2023 erschienen. „Die Erde der Ukraine birgt die Gebeine vieler Kriege“, schreibt Bauer. „Die Toten, die er (Jukow, d. Red.) jetzt birgt, starben vor nur wenigen Monaten, manchmal vor wenigen Tagen.“

WWW.ZEIT.DE/2023/33/ORGANISATION-SCHWARZE-TULPE-UKRAINE-KRIEG-LEICHEN-BERGEN-SOLDATEN/KOMPLETTANSICHT

Süddeutsche Zeitung: Immer nach dem Staat rufen?

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Ob Heizungsumbau oder Arbeitsteilung in der Familie: Zu viele Menschen erwarten, dass ihre Herausforderungen vom Staat geregelt werden, befand Meredith Haaf in der Süddeutschen Zeitung vom 12. August 2023. „Demokratiemüdigkeit ist einerseits Ausdruck enttäuschter Erwartungen – und ganz ehrlich, wer sich immer auf Papi verlässt, kann nur enttäuscht werden. Sie ist aber auch Ausdruck der eigenen Antriebslosigkeit“, schrieb sie. Ihre Schlussfolgerung: „Es klingt vielleicht banal, aber auch ein Ehrenamt, ein Betriebsrat, eine Genossenschaft, eine Kunstwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, das alles sind Möglichkeiten, Veränderung zu schaffen und Demokratie zu erfahren, die vom Staat freundlicherweise schon längst ermöglicht werden. Anders gesagt: Do it!“, forderte sie unter der Überschrift „Daddy Deutschland“ die Leserschaft auf. Haaf ist stellvertretende Leiterin des Meinungsressorts der Süddeutschen.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/PROJEKTE/ARTIKEL/GESELLSCHAFT/HEIZUNGSGESETZ-GLEICHBERECHTIGUNG-UMWELTSCHUTZ-STAAT-E065664/?REDUCED=TRUE (+)

Mecklenburg-Vorpommern: Klimastiftung nicht zu stoppen

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Die umstrittene Stiftung Klima- und Umweltschutz MV, einst zur Absicherung unternehmerischer Risiken beim Bau der Gaspipeline Nordstream 2 errichtet (bürgerAktiv berichtete Ausgabe 242 März 2023), wird vorläufig nicht aufgelöst. Das erklärte der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel (SPD), im Juni 2023. Der Grund: Der Stiftungsvorstand unter Vorsitz von Ex-Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) weigert sich zurückzutreten und so die Auflösung zu ermöglichen. Würde man ihn abberufen, kämen nach Pegels Einschätzung jahrelange Rechtsstreitigkeiten auf das Land zu. Seine Lösung: Abwarten, bis Sellerings Amtszeit 2025 endet. Nun ist auch der Ansatz der Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD) gescheitert, der Stiftung vorher noch mittels eines Auflösungsbeauftragten ein Ende zu setzen. Wie am 17. Juli 2023 der NDR berichtete, zog die Opposition bei der Einsetzung eines solchen Beauftragten nicht mit.

Überdies gibt es neuen Streit im Untersuchungsausschuss. Die Landesregierung lieferte ein Jahr nach Einsetzung des Ausschusses noch Akten nach, obgleich die zur Verfügung gestellten Unterlagen längst vollständig hätten sein sollen. Sie begründete die Nachlieferung mit Fehlern von Mitarbeitenden.

WWW.NDR.DE/NACHRICHTEN/MECKLENBURG-VORPOMMERN/PEGEL-ERKLAERT-AUFLOESUNG-DER-KLIMASTIFTUNG-FUER-GESCHEITERT,KLIMASTIFTUNGMV162.HTML
WWW.NDR.DE/NACHRICHTEN/MECKLENBURG-VORPOMMERN/AUFLOESUNG-DER-KLIMASTIFTUNG-MV-RUECKSCHLAG-FUER-HESSE,KLIMASCHUTZSTIFTUNG126.HTML
WWW.NDR.DE/NACHRICHTEN/MECKLENBURG-VORPOMMERN/PLOETZLICHE-NACHLIEFERUNG-LANDESREGIERUNG-ENTDECKT-NEUE-AKTEN-ZUR-KLIMASTIFTUNG,KLIMASTIFTUNG188.HTML

Ein neues Stiftungshaus für die Wiesbaden Stiftung

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Mit einem Tag der offenen Tür hat die Wiesbaden Stiftung (Hessen) am 7. Juli 2023 ihr neues Stiftungshaus eingeweiht. Von den zentral gelegenen Räumlichkeiten profitiert besonders das BürgerKolleg der Bürgerstiftung mit seinen kostenfreien Weiterbildungsveranstaltungen und Beratungsangeboten für Vereine und Engagierte. Das Stiftungshaus soll die Sichtbarkeit der Wiesbaden Stiftung erhöhen und als offenes Haus mit einem großen Seminarraum auch anderen gemeinnützigen Organisationen kostenfrei für Veranstaltungen wie Workshops und Sitzungen zur Verfügung stehen. Der hessische Kultusminister Alexander Lorz und der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sprachen bei der Eröffnungsfeier die Grußworte. Zwei größere Spenden hatten es der Bürgerstiftung ermöglicht, das Gebäude in der Fußgängerzone zu erwerben und einzurichten. Rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum haben die Geschäftsstelle und die Projekte der Wiesbaden Stiftung das neue Haus beziehen können.

WWW.WIESBADENSTIFTUNG.DE
WWW.YOUTUBE.COM/WATCH?V=_C7GTDYHUWQ&T=6S
SENSOR-WIESBADEN.DE/WIESBADEN-STIFTUNG-WIRKT-NUN-MITTENDRIN-OFFENES-HAUS-ZUR-EINWEIHUNG-AM-7-JULI-AM-MICHELSBERG

Bürgerstiftung Achim fördert hundert Klimaführerschein-Ausbildungen

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Rund hundert Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse in Achim (Niedersachsen) haben im Juli 2023 den Achimer Klimaführerschein entgegengenommen. 2020 hatte die Bürgerstiftung Achim das Projekt ins Leben gerufen. Als Vorbild diente der Bonner Klimaführerschein, der seit 2010 von der Stiftung Bonner Klimabotschafter unter dem Dach der Bürgerstiftung Bonn an Kinder ausgegeben wird, die sich im Schulunterricht zu Experten in Sachen Klimaschutz weiterbilden. Die teilnehmenden Schulen erhalten von der Bürgerstiftung Achim kostenfrei die eigens für den Klimaführerschein entwickelten Arbeitsmaterialien. Mit Genehmigung der Stiftung Bonner Klimabotschafter hat die Bürgerstiftung Achim das Projekt für die örtlichen Schulen angepasst. Der Bonner Klimaführerschein ist ein Beispiel für funktionierenden Projekttransfer: Auch bei der Bürgerstiftung Erlangen hat er bereits Nachahmung gefunden.

WWW.KREISZEITUNG.DE/LOKALES/VERDEN/ACHIM-ORT44553/SCHUELER-DES-GYMNASIUMS-AM-MARKT-NEHMEN-WISSENSNACHWEIS-ENTGEGEN-92365624.HTML 
WWW.BUERGERSTIFTUNG-ACHIM.DE/WP-CONTENT/UPLOADS/2020/12/ACHIMER-KLIMAFUEHRERSCHEIN.PDF 
WWW.BUERGERSTIFTUNG-BONN.DE/PROJEKTE/BONNI-BO-KLIMAFUEHRERSCHEIN

Tafeln klagen erneut über Überforderung

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Die Tafeln in Deutschland haben anlässlich ihrer Jahresversammlung auf schwindende Ressourcen und übergroße Nachfrage hingewiesen. Drei Viertel der Tafeln beklagen einer eigenen Umfrage der Tafeln im Juni 2023 zufolge einen Rückgang von Lebensmittelspenden. Supermärkte hätten weniger Lebensmittel übrig und würden eigene Spendenaktionen durchführen. 60 Prozent der Tafeln meldeten mehr Zulauf von Menschen, die ihre Angebote nutzen wollen. 54 Prozent berichteten, dass Behörden Geflüchtete zu den Tafeln schicken würden. Ein Drittel klagte über zu wenig Ehrenamtliche Helfer. Aus diesen Gründen geben den Angaben zufolge viele Tafeln kleinere Lebensmittelmengen ab, verhängen Aufnahmestopps, reduzieren die Öffnungszeiten und arbeiten mit Wartelisten. Politisch haben sie unter anderem eine Erhöhung des Bürgergelds und der Grundsicherung gefordert, die Einführung der Kindergrundsicherung, eine Wohngeldreform und einen dauerhaften Heizkostenzuschuss für alle einkommensschwachen Haushalte.

Insgesamt zählen die Tafeln 60.000 Helferinnen und Helfer bei 969 Tafeln mit zusammen 2000 Ausgabestellen.

WWW.TAFEL.DE/PRESSE/PRESSEMITTEILUNGEN/PRESSEMITTEILUNGEN-2023/PRESSEEINLADUNG-BUNDESTAFELTREFFEN-1

Mehr als eine Milliarde Euro für Ukraine gespendet

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Nach den Zahlen des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) haben die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland 2022 insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro für die Nothilfe für die Ukrainerinnen und Ukrainer gespendet. Das sei das höchste Einzelspendenergebnis in Deutschland. Die Summe enthalte noch nicht die Sachspenden und das ehrenamtliche Engagement. Sie übertreffe auch die Spenden für die Flut im Westen Deutschlands 2021, die sich auf 655 Millionen Euro beliefen, meldete das DZI am 24. Juli 2023.

Für andere Zwecke sanken die Spenden um 320 Millionen Euro, denn insgesamt wurde 2022 den Angaben nach in Deutschland nicht mehr gespendet, sondern mit 12,9 Milliarden Euro das Vorjahresvolumen ungefähr gehalten.

www.dzi.de/pressemitteilungen/mehr-als-1-milliarde-euro-spenden-fuer-die-ukraine-in-2022

Ukraine: Spendenfonds verdoppelt und wie die Bürgerstiftung in Cherson hilft

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Die Spendeneinnahmen des Ednannia-Hilfsfonds der Stiftung Aktive Bürgerschaft sind auf 200.000 Euro gestiegen. „Wir danken allen Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen, die mit ihrer Spende den ukrainischen Bürgerstiftungen ermöglichen, schnell und direkt vor Ort zu helfen“, sagt Bernadette Hellmann, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Aktive Bürgerschaft. Der Fonds wurde im Frühjahr 2022 errichtet. Aktuell sammelt er für die Bürgerstiftung in Cherson, die nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Hilfe für die von den Fluten überschwemmte südukrainische Stadt organisiert.

„Zakhyst“ – „Schutz“ hat sich die Bürgerstiftung in Cherson in den Namen geschrieben. Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist das auf tragische Weise zu ihrer Hauptaufgabe geworden. Die Besatzer plünderten Schulen und blockierten die Lieferung medizinischer Güter. Wer Hilfe organisierte, geriet ins Visier des russischen Geheimdienstes. So auch die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Larysa Polska. Glücklicherweise gelang ihr die Flucht nach Georgien, von wo aus sie jetzt die Aktivitäten der Bürgerstiftung organisiert. Darüber berichtete sie im Juni live bei einer Infoveranstaltung der Stiftung Aktive Bürgerschaft. Ein Ausschnitt aus der Veranstaltung mit Polskas Bericht kann online nachgehört werden.

www.aktive-buergerschaft.de/ednannia-hilfsfonds_200-000
www.youtube.com/watch?v=w_Dc8KQbtb8

Ehrenamt macht fit

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Ehrenamt hilft nicht nur in der Not, sondern es hilft auch, künftige Notlagen zu vorzubeugen. Zu dieser Erkenntnis kamen Forschende der Universität Erlangen-Nürnberg und des Digitalen Demenzregisters Bayern. Sie analysierten Studien aus verschiedenen Ländern über die Zusammenhänge zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und der Hirnleistung. Insbesondere Frauen profitierten kognitiv von einer Freiwilligentätigkeit, stellten sie fest. In Bezug auf Demenzkranke bedeute das: Wer sich für sie engagiert, erleichtert nicht nur ihnen und ihren pflegenden Angehörigen das Leben, sondern er hilft auch sich selbst und den eigenen Angehörigen, indem er oder sie durch ihr Engagement die eigenen geistigen Abbauprozesse verlangsamt. Soweit die Wissenschaft. Gedanke aus dem Publikum: Da könnten sich die Engagierten in diesem Bereich glatt selbst überflüssig machen – wenn alle helfen und dadurch fit bleiben. Zugegeben, ein schöner Traum.

IDW-ONLINE.DE/DE/NEWS818001

Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft: Unübersichtliche Rahmenbedingungen

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Der Kampf gegen Geldwäsche und mangelnde Akzeptanz zivilgesellschaftlicher Organisationen durch die Politik führen in manchen Ländern der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (Southern African Development Community, SADC) zu restriktiven Gesetzen. Das ist dem Report „Examining Legal Contraints to Giving in Southern Africa“ zu entnehmen, der den „SADC Ease of Doing Philanthropy Index“ auswertet. Nicht nur seien die Bedingungen für die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Philanthropie entsprechend unterschiedlich, berichteten im Netzwerk „WINGS“ die Report-Autoren Tendai Murisa und Shelly Satuku vom SIVIO Institute, sondern sie stellten auch fest, dass es vielen Akteuren in Nonprofit-Organisationen an Bewusstsein für die Rahmenbedingungen fehle, unter denen sie sich engagierten. Auch mangele es an Initiativen für eine engagementförderlichere Gesetzgebung.

MEMBERS.WINGSWEB.ORG/NEWS/651286