Paul Nolte in „FR“ über Corona-Krise: „irritierender Konformismus“

Wir bräuchten angesichts der Maßnahmen für die Eindämmung der Corona-Epidemie „eine lebendige und kritische Zivilgesellschaft“ und „streitbare Intellektuelle, die der Politik widersprechen, andere Szenarien entwickeln“, sagt der Historiker Paul Nolte in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ vom 30. März 2020. Stattdessen erlebe er einen „irritierenden Konformismus“.  Noch sei zwar der Abbau von demokratischen Rechten nicht so dramatisch wie in manch anderen Ländern. „Wir sind aber an einem Punkt, an dem wir sehr aufpassen müssen, was die Rechtfertigung und die Befristung von Maßnahmen angeht, die unsere Freiheit einschränken.“ Paul Nolte betont aber auch, dass es durchaus eine reale Bedrohung durch das Virus gibt, trotzdem dürften wir uns „von einer kritischen Analyse dessen, was gerade passiert, nicht einfach verabschieden“

Professor Paul Nolte lehrt seit 2005 Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsgebieten gehört die Geschichte der Demokratie. Paul Nolte ist Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft.

WWW.FR.DE/…

Ausgabe 209 März 2020