Bei der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) stimmt das Verhältnis zwischen Spenden und Grundfinanzierung nicht mehr: Drei Viertel ihrer Mittel sind zweckgebundene Spenden von Geberländern oder großen privaten Wohltätern wie der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. “Darunter leiden die Unabhängigkeit der Organisation und ihre Fähigkeit, Kernaufgaben verlässlich wahrzunehmen”, schrieb am 23. September 2014 Dr. Tine Hanrieder in der Süddeutschen Zeitung, Titel: “Quittung für absurdes Sparen”. Hanrieder forscht am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) über internationale Gesundheitspolitik und die WHO. Anlass ihres Artikels ist das Versagen der WHO bei der Ebola-Epidemie. “Nicht Kontinuität oder Vorsorge bestimmen die WHO-Arbeit, sondern gut vermarktbare Interventionen, mit denen sich die Spender zu Hause schmücken können”, analysiert Hanrieder.
Süddeutsche: Zweckgebundene Spenden lähmen WHO
, Ausgabe 149 September 2014