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stefannaehrlich

Bildung und Engagement von Schülern fördern

150 150 Stiftung Aktive Bürgerschaft

Fünf Schulen gewinnen bundesweiten Service-Learning-Wettbewerb und präsentieren sich Bildungsförderern und Bildungspolitikern in Berlin

Berlin, 3. Juni 2015 – Das Alice-Salomon-Berufskolleg Bochum, Bonns Fünfte Gesamtschule, das Gymnasium im Loekamp Marl (alle Nordrhein-Westfalen), die Heinrich-Heine-Gesamtschule Dreieich (Hessen) und die Oberschule Papenteich in Groß Schwülper (Niedersachsen) sind die fünf besten Schulen des bundesweiten Service-Learning-Wettbewerbs der Stiftung Aktive Bürgerschaft. Ihre Schülerinnen und Schüler engagieren sich mit einem sozialen Kaufhaus, in einer Stadtbibliothek, unterstützen Flüchtlinge beim Deutsch lernen, entdecken mit Kindern die Umwelt oder entwickeln einen Führer für regionale Produkte. In der Schule verbinden sie ihr Engagement mit Unterrichtsinhalten in verschiedenen Fächern, um damit Lern- und Bildungsziele besser zu erreichen. Dieses Konzept heißt Service Learning, das Bildung und Engagement fördert.

Die Schulen präsentierten sich heute Bildungsförderern und Bildungspolitikern bei der Service-Learning-Förderkonferenz der Stiftung Aktive Bürgerschaft in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund in Berlin. Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft und der Wettbewerbs-Kommission, überreichte den Delegationen der Schulen als Auszeichnung eine Urkunde.

„Die heute prämierten fünf Schulen gehen mit gutem Beispiel voran: Service Learning ist bei ihnen nicht mehr auf einzelne Projekte beschränkt, sondern fest in den Schulalltag integriert“, würdigte Werner Böhnke die Gewinner. „Dort, wo sich die Schülerinnen und Schüler engagieren, entwickeln sie ein Bewusstsein für demokratische Werte. Service Learning verweist damit auch auf eine große Nähe zu den genossenschaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Seit sechs Jahren setzen wir mit ‚sozialgenial – Schüler engagieren sich‘, Service Learning an vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen um. Ich wünsche mir, dass die heute vorgestellten guten Beispiele viele dazu anregen, diese Initiative stetig weiter auszubauen.“

Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft, betonte: „Wir haben sozialgenial so konzipiert, dass alle Schulen der Sekundarstufen I und II in allen Jahrgängen es einsetzen können. In diesem Konzept entscheiden die Schulen selbst, ob sie sozialgenial als eigenes Fach oder als Methode einsetzen, ob die Teilnahme freiwillig oder verpflichtend ist und welche Lern- und Bildungsziele die Schulgemeinschaft mit Service Learning erreichen will. sozialgenial bietet einen verlässlichen und flexiblen Rahmen für gutes Service Learning.“

Die Veranstaltung moderierte Martin Spiewak, Journalist DIE ZEIT.

Mit dem Service-Learning-Wettbewerb will die Stiftung Aktive Bürgerschaft auf das Innovationspotenzial von Service Learning für Bildung und Engagement aufmerksam machen. An dem bundesweiten Service-Learning-Wettbewerb der Stiftung Aktive Bürgerschaft konnten Schulen der Sekundarstufen I und II teilnehmen, die das bürgerschaftliche Engagement ihrer Schüler mit dem Bildungskonzept Service Learning fördern und in ihr Schulprogramm integriert haben. Eine unabhängige Kommission mit Fachleuten aus Schulen und Schulpolitik, Wirtschaft und Wissenschaft befand über die insgesamt 57 Bewerbungen aus zehn Bundesländern.

Der Service-Learning-Wettbewerb fand im Rahmen des Service-Learning-Programms „sozialgenial – Schüler engagieren sich“ der Stiftung Aktive Bürgerschaft statt. sozialgenial entstand auf Initiative und mit Förderung der WGZ BANK und wird unterstützt vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. 64.000 Schülerinnen und Schüler engagieren sich seit 2009 an 540 Schulen in Nordrhein-Westfalen. 1.600 sozialgenial-Schulprojekte sind entstanden. Unterstützt wird der Wettbewerb von der GAD eG, Spezialist für Banken-IT in der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Kommentar: Ach, Europa…

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Stefan Nährlich

Da hat im Jahr 2007 ein Spender in Deutschland einer gemeinnützigen Stiftung in Spanien einen größeren Geldbetrag gespendet. Dann hat er die 15.000 EUR bei seinem Finanzamt angegeben und wollte sie steuermindernd geltend machen. Im vereinten Europa eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man denken! Aber so denken nur Laien. Der Fachmann hat wahrscheinlich schon beim ersten Satz gelacht.

Denn das örtliche Finanzamt hat den Spendenabzug abgelehnt. Der Spender klagte dagegen, der Bundesfinanzhof gab aber dem Finanzamt Recht. Die vom Spender und späteren Kläger vorgelegte Spendenbescheinigung der spanischen Stiftung orientierte sich nämlich (nur) am spanischen Recht und enthielt nicht alle nach deutschem Recht notwendigen Bestandteile einer steuermindernden Zuwendungsbestätigung. Konkret störten sich die Finanzbehörden an der fehlenden Bestätigung, dass die Mittel nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet würden. Die Finanzbehörden verlangten daher vom Kläger, er möge Unterlagen vorlegen, die eine Überprüfung der tatsächlichen Geschäftsführung der spanischen Stiftung ermöglichten.

Der Kläger reichte weitere Unterlagen ein. Die Urteilsbegründung des Bundesfinanzhofs listet auf: den „Beleg über die Eintragung der Stiftung ins Stiftungsregister der Balearen mit deutscher Übersetzung, den Anerkennungsbescheid der Balearen-Regierung ohne deutsche Übersetzung, die Satzung der Stiftung, die Satzung der Stiftung mit deutscher Übersetzung, eine Stellungnahme der die spanische Stiftung betreuenden Rechtsanwältin, die spanische Körperschaftsteuererklärung, die Bilanz der Stiftung mit teilweiser deutscher Übersetzung sowie die Gewinn- und Verlustrechnung der Stiftung.“ Hat es etwas genutzt? Nein, denn Finanzamt und Finanzgericht wollten die von der Stiftung bei der spanischen Stiftungsbehörde einzureichenden Jahres- und Rechenschaftsberichte sehen. Den konnte der Kläger jedoch nicht beibringen. Auch in Deutschland müssen die Stiftungen ihre Berichte nicht herausgeben, sondern lediglich an die Aufsichtsbehörden schicken. Diese aber geben sie wiederum auch nicht an Dritte heraus.

Nun ist die EU eigentlich nicht dafür bekannt, unter Regulierungsschwäche zu leiden. Aber hier zeigt sie sich hartnäckig und begründet das womöglich noch mit Bürokratievermeidung. Dabei ist der bürokratische Aufwand nur verlagert, nämlich auf den Spender und die spanische Stiftung, die allerlei Dokumente kopierten, übersetzen, hin- und her schickten.

Die Argumentation der Finanzbehörden, dass erst die „ordnungsgemäße Erfüllung der Gemeinnützigkeitsvoraussetzungen die Grundlage dafür schafft, dass ein anderer Staat auf seinen Steueranspruch verzichtet“ ist natürlich in sich richtig. Doch gerade deshalb ist die EU gefragt: Sie sollte dafür sorgen, dass das für Stifter und Spender ohne viel Aufwand möglich ist. Es ist höchste Zeit, denn nach Angaben des gemeinnützigen Netzwerkes „Transnational Giving Europe“ steigt die Zahl der Menschen, die ins Ausland spenden, kontinuierlich an. Und ist es nicht auch so gedacht, das Zusammenwachsen der Menschen in Europa?

Der Laie hätte es jedenfalls gern.

Kommentar von Dr. Stefan Nährlich für bürgerAktiv – Nachrichtendienst Bürgergesellschaft, Ausgabe 156 – Mai 2015 vom 29.05.2015

Schüler engagieren sich und lernen fürs Leben

150 150 Stiftung Aktive Bürgerschaft

Fünf Schulen gewinnen Service-Learning-Wettbewerb der Stiftung Aktive Bürgerschaft und präsentieren sich auf Veranstaltung in Berlin

Berlin, 7. Mai 2015 – Die fünf besten Schulen des bundesweiten Service-Learning-Wettbewerbs der Stiftung Aktive Bürgerschaft sind das Alice-Salomon-Berufskolleg Bochum, Bonns Fünfte Gesamtschule, das Gymnasium im Loekamp Marl (alle Nordrhein-Westfalen), die Heinrich-Heine-Gesamtschule Dreieich (Hessen) und die Oberschule Papenteich in Groß Schwülper (Niedersachsen). Ihre Schülerinnen und Schüler engagieren sich mit einem sozialen Kaufhaus, in einer Stadtbibliothek, unterstützen Flüchtlinge beim Deutsch lernen, entdecken mit Kindern die Umwelt oder entwickeln einen Führer für regionale Produkte. In der Schule verbinden sie ihr Engagement mit Unterrichtsinhalten in Fächern wie Gesundheitswissenschaften, Praktische Philosophie, Politik, Kunst und Wirtschaft, um damit Lern- und Bildungsziele besser zu erreichen. Dieses Konzept heißt Service Learning – mit dem Doppeleffekt: Nicht nur Bildung, sondern auch Engagement wird gefördert.

Mit dem Service-Learning-Wettbewerb will die Stiftung Aktive Bürgerschaft auf das Innovationspotenzial von Service Learning für Bildung und Engagement aufmerksam machen. Gesucht wurden bundesweit Schulen, die Service Learning nicht nur in einzelnen Projekten umsetzen. Die fünf Gewinner zeichnet aus, dass sie das Bildungskonzept Service Learning in ihr Schulprogramm aufgenommen haben und dessen systematischer Einsatz zu ihrem pädagogischen Profil gehört.

„Für junge Menschen ist bürgerschaftliches Engagement eine besondere Bereicherung. Sie können wichtige Lernerfahrungen außerhalb von Schule machen, die sie dann wiederum mit in Schule und Unterricht nehmen. Dadurch schärfen sie ihr persönliches Profil und die eigene Bildungsbiographie“, erklärte NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann als Mitglied der Wettbewerbs-Kommission. „Bildungskonzepte wie Service Learning nehmen diese Verknüpfung von Schule und zivilgesellschaftlichem Engagement in den Blick und stärken damit die Schulen als Orte von Teilhabe und Verantwortung.“

„Seit sechs Jahren setzen wir mit Erfolg unser Service-Learning-Programm sozialgenial – Schüler engagieren sich in Nordrhein-Westfalen um“, sagte Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft und der Kommission des Wettbewerbs. „Gemeinsam mit Bildungsförderern und Bildungspolitikern wollen wir auf der Service-Learning-Förderkonferenz in Berlin unter anderem auch darüber sprechen, wie wir unsere Erfahrungen anderen Bundesländern zur Verfügung stellen können.“

Die Gewinner des Service-Learning-Wettbewerbs lädt die Stiftung Aktive Bürgerschaft nach Berlin ein. Sylvia Löhrmann und Werner Böhnke überreichen den Delegationen der Schulen als Auszeichnung eine Urkunde am 3. Juni 2015, von 13.00 bis 16.00 Uhr in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund, Hiroshimastraße 12 – 16, 10785 Berlin. Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Professor für Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Kassel, wird einen Impuls zum Innovationspotenzial von Service Learning an Schulen geben. Martin Spiewak, Journalist DIE ZEIT, moderiert die Veranstaltung.

An dem ersten bundesweiten Service-Learning-Wettbewerb der Stiftung Aktive Bürgerschaft konnten Schulen der Sekundarstufen I und II teilnehmen, die das bürgerschaftliche Engagement ihrer Schüler mit dem Bildungskonzept Service Learning fördern und in ihr Schulprogramm integriert haben. Eine unabhängige Kommission mit Fachleuten aus Schulen und Schulpolitik, Wirtschaft und Wissenschaft befand über die insgesamt 57 Bewerbungen aus zehn Bundesländern.

Der Service-Learning-Wettbewerb fand im Rahmen des Service-Learning-Programms „sozialgenial – Schüler engagieren sich“ der Stiftung Aktive Bürgerschaft statt. sozialgenial entstand auf Initiative und mit Förderung der WGZ BANK und wird unterstützt vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. 46.000 Schülerinnen und Schüler engagieren sich seit 2009 an über 500 Schulen in Nordrhein-Westfalen. 1.300 sozialgenial-Schulprojekte sind entstanden. Unterstützt wird der Wettbewerb von der GAD eG, Spezialist für Banken-IT in der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

 

Kommentar: Engagementstiftung des Bundes – echte Mitsprache oder staatliche Vorgaben?

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Gisela Jakob

Die Bundesregierung plant, eine Deutsche Engagement Stiftung zu gründen. Mit dieser Stiftung eröffnen sich Optionen, das bürgerschaftliche Engagement vor Ort, in den Kommunen, lokalen Vereinen und Infrastruktureinrichtungen, zu fördern. Das Modell einer auf Zuwendungen basierenden Stiftung bietet die Möglichkeit, jenseits des Kooperationsverbots zwischen Kommunen und Bund Ressourcen bereit zu stellen, um Engagement förderliche Strukturen zu unterstützen und aufzubauen.

Sinn und Reichweite einer solchen Engagementstiftung des Bundes sind allerdings davon abhängig, wie Satzung und Auftrag der Stiftung ausgestaltet werden: Wie wird sich die Stiftung zwischen staatlichen Steuerungsvorgaben und zivilgesellschaftlicher Einflussnahme behaupten? Wie lässt sich sicherstellen, dass eine solche Bundesstiftung jenseits politischer Konjunkturen und parteipolitischer Präferenzen eine Einrichtung bleibt, die sich an der Vielfalt einer lebendigen Zivilgesellschaft orientiert? weiterlesen

Kommentar: Perspektivwechsel im Engagement

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Holger Backhaus-Maul

Engagement hat Tradition in Deutschland, aber hat es auch Zukunft? Als Ehrenamt war Engagement grundlegend für die Herausbildung von Sozialstaat und sozialer Sicherung. Heutzutage durchzieht es zwar alle Gesellschaftsbereiche von Soziales, Bildung und Kultur bis hin zu Sport und Wirtschaft, verharrt zugleich aber in Nischen und nährt sich von Brosamen, so die jüngste sozialwissenschaftliche Zwischenbilanz. Sie ist nachzulesen in “Aus Politik und Zeitgeschichte” (APuZ 14-15/2015 vom 30. März 2015).

Eine erste tiefgreifende Vitalisierung und Erneuerung erfuhr das traditionsreiche ehrenamtliche Engagement im Zuge der Politisierung der westdeutschen Gesellschaft Ende der 1960 Jahre. Gesellschaftliches Mittun und politisches Mitentscheiden bilden seitdem die beiden Seiten derselben Medaille. Gleichwohl ist Engagement staatlicherseits jahrzehntelang als apolitisches Ehrenamt gewürdigt und als politischer Protest zugleich zurückgewiesen worden. weiterlesen

Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 verliehen

150 150 Stiftung Aktive Bürgerschaft

Vier Bürgerstiftungen für ihr Engagement für Flüchtlinge und Demenzkranke, für eine Fundraising-Kampagne und als Partner für Stifter ausgezeichnet

Berlin, 20.03.2015 – Heute Abend wurde zum 16. Mal der Förderpreis Aktive Bürgerschaft für herausragendes bürgerschaftliches Engagement verliehen. Aus dem bundesweiten Wettbewerb gingen die Bürgerstiftungen Stuttgart (Baden-Württemberg), Salzland – Region Schönebeck, Halle (Sachsen-Anhalt) und Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) als Gewinner hervor. Die mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Auszeichnung (10.000 Euro je Bürgerstiftung) nahmen die Preisträger unter großem Applaus im Forum der DZ BANK am Brandenburger Tor in Berlin entgegen. Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft wurde in vier Kategorien verliehen, die für die Aufgaben von Bürgerstiftungen stehen. Die Preisträger zeigen beispielhaft, wie sich Bürgerstiftungen vor Ort für mehr Eigeninitiative und Mitverantwortung stark machen, wie sie mit ihren Projekten die Gesellschaft positiv verändern, wie sie erfolgreich Geld einwerben und wie sie Menschen unterstützen, selbst stifterisch aktiv zu werden. Eine besondere Anerkennung erfuhr ihr Engagement durch Laudationes prominenter Persönlichkeiten.

Kategorie „mitBestimmen“: Hans ten Feld, Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, ehrte die Bürgerstiftung Stuttgart für ihren Runden Tisch, der die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in der Stadt unterstützt: „Angesichts der vielen Menschen, die gegenwärtig in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, ist die Arbeit von Ehrenamtlichen unverzichtbar. Sie bei dieser anspruchsvollen Aufgabe zu unterstützen, zu vernetzen und weiterzubilden, motiviert die Helfer und kommt damit letztlich denjenigen zugute, die alles verloren haben. Die Bürgerstiftung Stuttgart leistet so einen wichtigen Beitrag für den Flüchtlingsschutz und eine Willkommenskultur in Deutschland.“

Kategorie „mitGestalten“: Dr. Helge Braun, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft, würdigte die Bürgerstiftung Salzland – Region Schönebeck für ihr Netzwerk, das Demenzkranken und ihren Angehörigen in der Region weiterhilft: „Verantwortung füreinander und bürgerliches Engagement sind die Pfeiler unserer Gesellschaft. Das Demenz-Netzwerk der Bürgerstiftung Salzland hat sich als Anlaufstelle für pflegende Angehörige etabliert. Es leistet einen außerordentlichen Beitrag zu ihrer Entlastung und hilft, eine bedarfsgerechte Versorgung der Erkrankten zu gewährleisten. Ich hoffe, dass das Demenz-Netzwerk beispielgebend auch für andere Regionen ist.“

Kategorie „mitStiften“: Paul Potts, Tenor und Opernsänger, würdigte die Bürgerstiftung Halle für ihre Fundraising-Kampagne zugunsten des Kulturpatenprojekts „Max geht in die Oper“: „Ever since I can remember the world of opera has offered me many opportunities. I find it great how the Community Foundation of Halle creates a passion for culture and education in children. It is wonderful that the foundation has managed to mobilize such broad support in Halle.” Deutsche Übersetzung:  „Die Welt der Oper hat mir, seit ich denken kann, viele Chancen eröffnet. Ich finde es großartig, wie die Bürgerstiftung Halle schon bei den Jüngsten Leidenschaft für Kultur und Bildung weckt. Wunderbar, dass sie es geschafft hat, in der Stadt so breite Unterstützung dafür zu bekommen.“

Kategorie „mitMachen“: Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und stellv. Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft, ehrte die Bielefelder Bürgerstiftung für ihren Ansatz als Partner für Stifter: „Glücklich schätzen kann sich, wer in Bielefeld aktiv werden will. Hier finden Stifterinnen und Stifter in der Bielefelder Bürgerstiftung einen hilfreichen Partner. Ob Jugend und Bildung, Soziales und Gesundheit, Umwelt oder Sport, die Bürgerstiftung ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen aktiv und kennt sich dort gut aus.“

Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft, betonte in seiner Begrüßung: „Inzwischen gibt es Bürgerstiftungen in mehr als 380 Orten und Regionen. Mit dem Förderpreis wollen wir daher auch Danke sagen. Danke für das Engagement vieler Tausend Stifter und Spender, ehrenamtlich Engagierter, Förderer und Partner vor Ort. Wir freuen uns, diese Dankes-Botschaft aus über zwei Meter hohen Buchstaben auf 100 Quadratmetern von der Fassade der DZ BANK senden zu können.“

Dr. Peter Hanker, Sprecher des Vorstandes der Volksbank Mittelhessen eG und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aktive Bürgerschaft, stellte den Wettbewerb vor: „Bürgerengagement ist nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern verlangt auch die Kenntnis guter Ideen und Beispiele. Mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft wollen wir auch weitere Menschen und Institutionen anregen, sich mit Bürgerstiftungen für ihre Stadt oder ihre Region zu engagieren. Mit unserem Bürgerstiftungsfinder gelangt man schnell und einfach zur Bürgerstiftung in der Nähe.“

Mit einem Zwischenruf „Dankbarkeit, Zuversicht und Hausaufgaben“ von Bürgerstiftungen bereicherten Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Mitglied des Vorstandes der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Heike Maria von Joest, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Berlin und Mitglied der Jury des Förderpreises, und Susanne Kessen, Vorstandsmitglied der Schwäbisch Haller Bürgerstiftung und Mitglied des Vorstandes der Stiftung Aktive Bürgerschaft, die Veranstaltung. „Bürgerstiftungen werden in Zeiten von Niedrigzinsen eine immer beliebtere Form des Stiftens. Mehr denn je wird an diese Stiftungen von Bürgern für Bürger gestiftet und gespendet. Denn Bürgerstiftungen bündeln lokales Engagement und durch einen geringen Verwaltungsaufwand bleibt mehr Geld für gemeinnützige Zwecke“, sagte Susanne Kessen.

Petra Gerster, Buchautorin und Fernsehjournalistin der heute-Nachrichten, führte durch das Programm.

Mit der „100 Quadratmeter Danke Bürgerstiftungen“-Aktion sagt die Stiftung Aktive Bürgerschaft zur Preisverleihung „Danke an alle Bürgerstiftungen“ für ihr Engagement für Jugend, Bildung, Kultur oder Umwelt in ihrer Stadt oder Region. An der Fassade der DZ BANK am Brandenburger Tor ist dieser Dank auf 100 Quadratmetern mit über zwei Meter hohen Buchstaben noch bis zum 22. März 2015 zu sehen – mit freundlicher Unterstützung durch die DZ BANK und die Mieter am Pariser Platz 3.

Bundesweiter Wettbewerb 2015: Bewerben konnten sich um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 Bürgerstiftungen aus Deutschland, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen. Die Preisträger unter den 100 Bewerbungen ermittelte eine unabhängige Jury, der Experten aus der Dritte-Sektor-Forschung, Vertreter erfolgreicher Bürgerstiftungen und langjährige Förderer von Bürgerengagement aus dem Genossenschaftswesen angehören. Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft zählt zu den ersten Auszeichnungen für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Seit 1998 wird er jedes Jahr verliehen; seit 2013 findet er alle zwei Jahre im jährlichen Wechsel mit dem Forum Aktive Bürgerschaft statt. Der nächste Wettbewerb startet im Sommer 2016. www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de

 

Verleihung Förderpreis Aktive Bürgerschaft

150 150 Stiftung Aktive Bürgerschaft

 Mit „100 Quadratmeter Danke Bürgerstiftungen“-Aktion an der Fassade der DZ BANK am Brandenburger Tor

Berlin, 13.03.2015 – In einer Woche werden vier Bürgerstiftungen für ihr herausragendes Engagement mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 ausgezeichnet: Die Bürgerstiftung Stuttgart (Baden-Württemberg) für ihren Runden Tisch, der die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in der Stadt unterstützt, die Bürgerstiftung Salzland – Region Schönebeck (Sachsen-Anhalt) für ihr Netzwerk, das Demenzkranken und ihren Angehörigen in der Region weiterhilft, die Bürgerstiftung Halle (Sachsen-Anhalt) für ihre Fundraising-Kampagne zugunsten des Kulturpatenprojekts „Max geht in die Oper“ und die Bielefelder Bürgerstiftung (Nordrhein-Westfalen) als Partner für Stifter, die Menschen darin unterstützt, eine Stiftung zu gründen und gemeinnützige Projekte zu fördern.

Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft wird am 20. März 2015, 17.00 bis 19.00 Uhr, in der DZ BANK, Pariser Platz 3 am Brandenburger Tor in Berlin verliehen. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert. Die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs werden gewürdigt von den Laudatoren Hans ten Feld, Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, Dr. Helge Braun, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Paul Potts, Tenor und Opernsänger, und Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und stellv. Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft. Petra Gerster, Buchautorin und Fernsehjournalistin der heute-Nachrichten, moderiert die Preisverleihung.

Mit der „100 Quadratmeter Danke Bürgerstiftungen“-Aktion sagt die Stiftung Aktive Bürgerschaft zur Preisverleihung „Danke an alle Bürgerstiftungen“ für ihr Engagement für Jugend, Bildung, Kultur oder Umwelt in ihrer Stadt oder Region. An der Fassade der DZ BANK am Brandenburger Tor wird dieser Dank auf 100 Quadratmetern mit über zwei Meter hohen Buchstaben vom 18. bis 22. März 2015 zu sehen sein – mit freundlicher Unterstützung durch die DZ BANK und die Mieter am Pariser Platz 3.

Rund 380 Bürgerstiftungen sind in Deutschland durch das Engagement von vielen Stiftern, Spendern und ehrenamtlich Engagierten vor Ort entstanden. Mit der Aktion will die Stiftung Aktive Bürgerschaft auch weitere Menschen und Institutionen einladen, sich mit ihrer lokalen Bürgerstiftung zu engagieren. Jeder kann für eine Bürgerstiftung aktiv werden: Mit Spenden, einer eigenen Stiftung oder einem Stiftungsfonds, mit ehrenamtlichem Engagement in den Gremien und Projekten oder durch gute Ideen. Mit dem Bürgerstiftungsfinder der Stiftung Aktive Bürgerschaft gelangt man schnell und einfach zur Bürgerstiftung in der Nähe. Nach Eingabe der Postleitzahl werden die nächstgelegenen Bürgerstiftungen im Umkreis von 30, 50 oder 100 Kilometern mit ihren Kontaktadressen und weiteren Informationen online angezeigt.

Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 mit Porträts der Preisträger: www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de

„100 Quadratmeter Danke Bürgerstiftungen“-Aktion: www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de

Bürgerstiftungsfinder: www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder

Mitstiften – mit Geld, Zeit, Ideen. Wie ich mich für meine Bürgerstiftung vor Ort engagieren kann: www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungen

Kommentar: Umfragen – zweitbeste Lösungen

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Stefan Nährlich

Gemeinsam haben die Körber Stiftung und das Projekt “Zivilgesellschaft in Zahlen” (ZiviZ) im Januar eine Sonderauswertung des ZiviZ-Surveys von 2012 zur Finanzierung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland vorgelegt. Darin schreiben die Autoren, die Diskussion über die Finanzierung der organisierten Zivilgesellschaft sei ein Dauerthema, dennoch hielten sich “hartnäckig Vorurteile”. Auch stehe die “Quantität guter Ratschläge, wie Finanzierungsprobleme der Zivilgesellschaft zu lösen seien”, in einem “unglücklichen Verhältnis zu empirisch gehaltvollen Untersuchungen”. Und weiter: “Die vorliegende Sonderauswertung des ZiviZ-Survey 2012 möchte dies ändern.” Ist den Autoren das gelungen? Leider nein. Das liegt aber nicht an fehlender Kompetenz der Autoren, sondern an den Grenzen solcher Umfragen und der Zivilgesellschaftsforschung in Deutschland. weiterlesen

Kommentar: Mit Überraschungen rechnen

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Holger Backhaus-Maul

Was ist von Wirtschaft und Unternehmen in puncto Engagement im Jahr 2015 zu erwarten? Anhaltspunkte hierfür bietet das soeben vergangene Jahr.

Eigentlich waren die Rahmenbedingungen für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen selten besser als in dieser Zeit. Der außenorientierten deutschen Wirtschaft geht es im europäischen Vergleich insgesamt gut. Die Wirtschafts- und Finanzkrise der vergangenen Jahre scheint bereits aus dem kollektiven Kurzzeitgedächtnis der Deutschen getilgt zu sein. Doch das Eis, auf dem wir uns bewegen, ist dünner als viele glauben. Unterhalb der allgemeinen Zufriedenheit finden tiefgreifende Umverteilungen innerhalb Europas und weitreichende Entwertungen von Sparvermögen, Erwerbseinkommen und zukünftigen Renten statt.

Einige Banken haben die EU und ihre jeweiligen Nationalstaaten „erpresst“ und ihre privatwirtschaftlichen Risiken vergesellschaftet. Im Gegenzug hat die Europäische Zentralbank im vergangenen Jahr den Euro „verramscht“, so dass europäische Staaten en passant und ohne die Anstrengungen grundlegender Reformen ihre Schulden reduzieren konnten. weiterlesen

Kommentar: Bewegung vor Ort

880 440 Stiftung Aktive Bürgerschaft

von Gisela Jakob

Um Zugänge zum freiwilligen Engagement zu eröffnen und bürgerschaftliche Aktivitäten im lokalen Umfeld zu fördern hat sich in Deutschland eine flächendeckende Infrastruktur von Einrichtungen und Organisationen herausgebildet. Diese Entwicklung hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Freiwilligenagenturen, Bürgerstiftungen, Mehrgenerationenhäuser, Seniorenbüros, Familienzentren, Stadtteilbüros, soziokulturelle Zentren und weitere Einrichtungen stehen – neben den bestehenden Vereinen und gemeinnützigen Organisationen – für eine ausdifferenzierte Engagementinfrastruktur in den Kommunen. Die Einrichtungen unterscheiden sich in ihren konkreten Aufgaben und Zielgruppen, haben jedoch allesamt den Auftrag, das bürgerschaftliche Engagement vor Ort zu ermöglichen.

Viele dieser Engagement fördernden Einrichtungen und Netzwerke sind allerdings durch eine chronische Unterfinanzierung und Unterausstattung mit personellen Ressourcen gekennzeichnet. weiterlesen